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Der Nidarosdom als Pilgerstätte

Die Heiligen waren zentrale Figuren im römisch-katholischen Christentum des Mittelalters. Hatte man gesündigt oder war man von einer schweren Krankheit heimgesucht worden, konnte man von einem Heiligen Vergebung und Hilfe empfangen, wenn man sich an Gott wandte.

Olav wurde einer der wichtigsten Heiligen Skandinaviens. In Skandinavien, im gesamten Ostseeraum, auf dem europäischen Kontinent und auf den britischen Inseln entstanden Olavskirchen. Die Ruhestätte des heiliggesprochenen Königs in einem vergoldeten Schrein im Nidarosdom wurde Nordeuropas wichtigste Pilgerstätte, und Tausende von Pilgern strömten aus nah und fern zum Nidarosdom.

Pilger

Die Wallfahrtskirche

Dass der Nidarosdom die Größe und Form bekam, die er erhielt, lag vor allem daran, dass die Kathedrale eine wichtige Wallfahrtskirche wurde. Sie sollte bereits für die Pilger sichtbar sein, die aus weiter Ferne kamen. Die Kirche muss damals groß und prachtvoll gewirkt haben im Gegensatz zu der Stadt Nidaros mit ihren niedrigen Holzhäusern.

Wenn man im Westen den Dom betrat, gelangten die Pilger auf speziellen Korridoren entlang der Seiten des Chores bis zum Oktogon und dem Sarg mit den Gebeinen des Heiligen. In der Kirche gab es eine Reihe von Kapellen und über 20 Altäre, die die Pilger aufsuchen konnten.

Der Nidarosdom als Pilgerstätte heute

Während des Mittelalters war Nidaros die wichtigste Pilgerstätte in Nordeuropa. Heute ist die Pilgertradition wieder zum Leben erwacht, und neue Pilger strömen zum Nidarosdom. Während die Pilgerwanderungen im Mittelalter religiös motiviert waren, locken heute vor allem die schöne Landschaft und die saubere Natur. Die Begegnung mit der Geschichte und der Bevölkerung ist heute ebenfalls eine starke Motivation.

Darüber hinaus macht das Pilgern etwas mit den Menschen. Unabhängig von Glaube und religiösem Hintergrund gibt es nur wenige, die keine mentale Veränderung auf ihrer Pilgerreise durch die schöne Landschaft in Richtung Trondheim und zum Nidarosdom erleben.